Anna-Marias Designs haben Fans von Comics, Rollenspielen, T-Shirts und mehr im Sturm erobert. Im Interview erzählt sie von ihrem Werdegang und gibt T-Shirt Designer*innen ein paar Erfolgstipps.
Von Träumen & Inspirationen
Hi Anna-Maria! Du bist schon eine echte Berühmtheit im T-Shirt Business, also erstmal danke, dass Du Dir Zeit nimmst für ein paar Fragen. Auch wenn Dich viele schon kennen, stell Dich mal unserer Community vor!
Hi Leute, ich bin Anna-Maria Jung, eine nerdige Illustratorin aus Graz. Ich habe ein Studium in Multi Media Arts in Salzburg und ein Studium in Illustration in New York absolviert. Ich habe schon mehrere Comics publiziert, für Zeitungen und Kinderbücher gezeichnet und designe Motive für den Lizenzmarkt, die weltweit auf zahlreichen Produkten verkauft werden.
Im Jahr 2019 illustrierte ich für den Nichtlustig -Erschaffer Joscha Sauer das Kartenspiel Movie Clichés – The Card Game, ein Projekt, das erfolgreich auf Kickstarter finanziert wurde.
Ich liebe Pen & Paper Rollenspiele und bin leidenschaftliche Live-Rollenspielerin.
Rollenspiele, Comics und Games sind Deine Welt – und Du hast ja selbst auch schon einige Publikationen illustriert. Was war die schönste Erfahrung in diesem Bereich?
Ich habe mehrere meiner Idole getroffen und mit ihnen gesprochen. Unter anderem Matt Groening, den Macher der Simpsons … Der war mein großes Idol als ich Teenager war. Vor ca. 10 Jahren habe ich ihn in New York bei einem Comicfestival getroffen und mich mit ihm kurz unterhalten. Das war eine unglaubliche Erfahrung und ein „dream come true“, den ich schon mit 16 Jahren hatte.
Abgesehen von Matt Groening – welche Stile und Zeichner*innen haben Dich besonders geprägt?
Als ich noch jünger war haben mich vor allem Comics aus dem franko-belgischen und dem US-Raum geprägt. Später war es dann Concept Art aus Filmen und Computerspielen – insbesondere Animationsserien und Filme. Ich liebe Cartoons wie „Gravity Falls“, „Regular Show“ oder „Steven Universe” und deren Stil beim Charakterdesign.
Erfolgreich als Designerin
Du bist auf so gut wie allen Plattformen vertreten, auf denen man Designs verkaufen kann und seit vielen Jahren dabei – was hat Dich zu POD-Plattformen wie Spreadshirt geführt und was ist das Besondere daran?
2009 bin ich nach New York gezogen, um dort zu studieren, und habe dringend Geld gebraucht. Damals bin ich auf das T-Shirt Business gestoßen und habe verschiedene Plattformen entdeckt. Mit den Jahren habe ich recht viele Designs angehäuft und mir ein passives Einkommen mit POD-Seiten geschaffen.
Das Besondere ist, dass man die Nutzungsrechte behält und so komplett über seine eigene Kunst verfügt.
Woher kommen Deine Inspirationen für T-Shirt Designs und wie unterscheiden diese sich von anderen Formaten?
Meine Inspirationen für T-Shirts kommen vor allem aus der Populärkultur, aber auch aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und meiner Liebe für Abenteuer und Geschichten. Pen & Paper Rollenspiele, Fantasy & Sci Fi und Endzeit-Thematiken sind vor allem Inspirationen für mich. Ich mag aber auch „doofen“ Humor oder die britische „silliness“ z. B. der Monty Pythons.
Wenn ich für T-Shirt etwas designe, muss ich darauf achten, dass das Design nicht wie eine Box wirkt, sondern sich fließend in die Farbe des T-Shirts integriert und die Idee auch aus einer kleinen Distanz erkennbar ist.
Das ist ein super Tipp, vor allem für jene, die gerade erst mit dem T-Shirt-Designen anfangen. Welche Fehler hast Du gemacht, als Du angefangen hast, Deine Designs auf Print-on-Demand-Plattformen zu verkaufen, und was hast Du daraus gelernt?
Eine Sache, die Ihr vermeiden solltet, ist sich zu stark auf die Einnahmen durch die Shirt-Verkäufe zu verlassen. Ihr solltet auf jeden Fall ein Nebeneinkommen haben und zusätzlich noch andere Jobs machen. Der Markt ist heutzutage überschwemmt mit Konkurrenz und es kann sehr lange dauern, bis Ihr durch die Verkäufe regelmäßig Geld einnehmt.
Man sollte anfangs nicht zu viel erwarten. Deswegen empfehle ich Euch, ein weiteres Standbein aufzubauen und die Motive auf verschiedenen Seiten zu verkaufen.
Dranbleiben
Promotest Du Deine Designs und Illustrationen und wie interagierst Du mit Deiner Zielgruppe?
Ich habe im Jahr 2012 mit Facebook angefangen und damals war es bedeutend leichter, gesehen zu werden. Deswegen habe ich dort auch heute noch sehr viele Follower. Seit diese Kanäle eine kommerziellere Ausrichtung haben, ist es sehr schwierig, gesehen zu werden. Ich poste trotzdem regelmäßig, versuche aber keine Verkaufslinks in die Posts zu inkludieren. Trotzdem macht es mir weiterhin Spaß, mit Fans zu interagieren, vor allem auf Facebook.
Welche Hard- und Software verwendest Du bei Deiner Arbeit?
Pencil & Paper für die Skizzen, und danach für die Fertigstellung Photoshop.
Zur „Entspannung“ verwende ich gerne Wasserfarben, wenn ich z. B. im Café zeichne.
Last famous words für andere Designer*innen?
Dranbleiben. Es gibt wahrscheinlich nicht sofort Verkäufe. Manchmal kann es Wochen dauern oder länger. Es zahlt sich aus, immer wieder Designs hinzuzufügen, denn neben der Qualität zählt auch die Quantität.
Bleibt Euch dabei selbst treu und macht Designs, die Euch Spaß bringen. Versucht, originell zu sein und nicht irgendwelche anderen Leute zu kopieren. Baut euch neben dem T-Shirt Business noch etwas anderes auf. Einen Tipp, den ich da habe, ist die Designs auch als Drucke auf Conventions zu verkaufen. Dort erreicht man die Leute viel besser. Bei mir funktioniert da zum Beispiel die ComicCon besonders gut.
Danke!
Danke Dir für den spannenden Einblick!
Jede Menge Content von Anna-Maria gibt’s auf Facebook, Instagram, Twitter und natürlich in ihrem Spreadshirt Showroom. Habt Ihr noch Fragen an Anna-Maria oder an uns? Stellt sie hier in den Kommentaren.