#ama – ab wann ist ein Unternehmen kein Startup mehr?

https://www.twitter.com/andynewman23/status/294023558139617280

Gute Frage, Andy. Mir selbst sind nur Platitüden eingefallen, also z.B.
“Wenn die meisten Mitarbeiter (freiwillig) vor 9:30 ihren Dienst antreten .. wenn man ungern andere Leute auf seinen Bildschirm gucken lässt .. wenn man Fehler nicht mehr zum ersten Mal macht .. wenn Strukturen und Prozesse den gesunden Menschenverstand ersetzen ergänzen.”

Daher habe ich kurz rumgefragt bei Leuten, die es besser wissen, weil sie täglich damit zu tun haben:
Alexander Hüsing von deutsche-startups meint:

Schwierige Frage. Eine wirkliche Regel dafür gibt es nicht. Nach 3 bis 5 Jahren ist ein Unternehmen in der Regel kein Start-up mehr. Neben harten Fakten (Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter etc.) sind die kulturellen Aspekte meiner Meinung nach aber sehr wichtig. So gibt es durchaus Unternehmen, die 7 Jahre alt sind, aber noch als Start-up gelten (Gründer noch an Bord, nicht profitabel, gerade im Umbruch, neue Strategie etc.)…

Joel Kaczmarek von Gründerszene sieht Startups auch alters- und kultur-abhängig:

Also das Alter kann sicherlich eine Rolle spielen, weil es sich oft auf die Prozessarchitektur des Unternehmens auswirkt. Und dann natürlich auch die Anzahl der Mitarbeiter. Klassischerweise hast Du immer gewisse Sollbruchstellen bei 40, 100, 300 und vielleicht noch 500 Mitarbeitern.

Aber auch unabhängig davon, kommt es viel auf die Kultur an, würde ich sagen. Google ist schon älter, scheint mir manchmal aber noch recht startup-mäßig unterwegs zu sein. Dann vielleicht aber auch nicht immer auf allen Ebenen. Also Finanzplanung ist da sicher ein anderes Feld als Produktentwicklung zum Beispiel.

Lukasz Gadowski, unser Gründer und bei Team Europe ebenfalls häufig in Startups involviert, bezieht vor allem das Wachstum ein:

Ui, schwere Frage. Vielleicht, wenn es zwar groß ist, aber nicht mehr so schnell wächst – alles unter 50% pro Jahr ist nicht mehr ganz so Start Up, und darf sich stolz zu den etablierten zählen?

Ob wir nach diesem Kriterium noch als Startup gelten oder schon etabliert sind, gibt es bald zu hören und zu lesen 😉
Aus meiner Sicht würde ich sagen: Spreadshirt besitzt noch eine gehörige Portion Startup-Kultur (flache Hierarchien, offener Umgang, gute Fehlerkultur, hohes Maß an Entwicklung und Veränderung), gepaart mit der Erfahrung von 10 Jahren. Für mich persönlich gab es “2 Schübe” — der erste war 2007/2008 mit dem Ausstieg von Lukasz, der zweite 2010 — als Profitabilität höher gewichtet wurde als Wachstum.