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Mit Designs durch die Jahrzehnte: 70er-Style

Mit Designs durch die Jahrzehnte: 70er-Style

Lehne Dich zurück, nimm Dir ’nen Keks und entdecke die Magie des Design-Styles der wilden 70er.

Die 70er … Epoche der Blumenkinder, Demonstrationen und Schlaghosen. Die Einflüsse dieser Ära sind noch heute zu spüren und inspirieren Designer*innen mit ihren zeitlosen Klassikern. Leuchtende Farben, psychedelische Muster, verspielte Typografie und retro-futuristische Elemente drücken bei allen Betrachter*innen liebevoll den Nostalgie-Knopf. Egal, ob Du Inspiration für Deine Designs und Dich suchst oder ob Du Dich einfach auf eine kleine ästhetische Zeitreise begeben willst – dieses dynamische und aufregende Kapitel der Grafikdesign-Geschichte nimmt Dich nur zu gern mit.

Ein Style, ein Wort: Groovy

Groovy ist das Wort der 70er. Benutzt wurde es vor allem, um etwas besonders Lässiges oder Ausgefallenes zu beschreiben. Je nach Zusammenhang kann es auch ausgezeichnet, modern oder bemerkenswert bedeuten. Alles, was Aufmerksamkeit erregt, findet sich in diesem kleinen Wort wieder. Und das passt perfekt zum Geist der Zeit und seinen Designs. Gegenkulturelle Bewegungen und Revolutionen fanden in strahlenden Farben, psychedelischer Ästhetik und freigeistiger Typografie ihren Ausdruck. Vertreter*innen der Hippie- und Jugendkultur wird „Groovy“ gern in den Mund gelegt, steht es doch für Freiheit, Individualität und Unangepasstheit. Die Designs der 70er spiegeln diesen kulturellen Wandel auf ihre ganz eigene, groovige Art und Weise wider.

Die 70er: Eine kurze Geschichte in Designs

In den 70ern war das Internet und alles Digitale, was heute für uns selbstverständlich ist, noch Jahrzehnte entfernt. Grafikdesigns wurden zumeist manuell und mit einer ordentlichen Portion Experimentierfreude erstellt. Die kommerzielle Verwertbarkeit von Grafiken und Illustrationen stand noch nicht im Vordergrund. Unterschiedliche Medien und Elemente wie Fotografien, Schriftarten, Blumenmuster und Menschen wurden zu einem bunten Remix. Generell waren die Designs der 70er noch viel stärker von natürlichen Motiven wie Blumen, Pilzen, Sonnenuntergängen und Wolken beeinflusst. In ihren Anfängen spiegeln die 1970er Jahre noch den psychedelischen Touch der 60er – inklusive der damaligen Rock- und Popmusik. Doch der kulturelle Wandel machte sich langsam mit den technischen Innovationen dieser Zeit bemerkbar: tragbare Kassettenrekorder, erste Digitaluhren und Apples erstem Computer. Im Bereich der Typografie nahmen sich Grafikdesigner*innen die Freiheit, mit organischen Formen, Mustern und Schriften zu arbeiten. Dass die Schriftarten oftmals an die Blasen einer Lavalampe erinnern, ist für diese Epoche typisch.

Kommen in Frieden: Design-Elemente der 70er

1. Freeform Typography

Die bereits erwähnten neuen technischen Möglichkeiten sorgten dafür, dass die Designer*innen weitaus mehr Einfluss auf die typografische Gestaltung nehmen konnten. Eine erste typische Neuerung waren wirbelnde Schwünge auf einzelnen Buchstaben. Sie zogen die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen direkt auf das Schriftbild, wirkten lebendig und interessant. Eine weitere Besonderheit der 70er waren Bubble Fonts. Passend zur Zeit transportierten sie eine leichte, verspielte Stimmung. An dritter Stelle fanden sich die sogenannten Disco-Schriftarten. Inspiriert vom Nachtleben, von grellen Neonlichtern und endlosen Partys, erregten diese Schriften in Großbuchstaben ordentlich Aufsehen.

2. Psychedelische Muster

Beeinflusst durch die psychedelische Bewegung der 60er Jahre, zeichnete sich das Design der 70er durch verschlungene Muster, Form im Strudel und abstrakte Kompositionen aus. Rauschhafte, geometrische Formen waren besonders beliebt und hinterließen tiefen visuellen Eindruck: Unberechenbar, bewusstseinsverändernd und unkonventionell. Die komplizierten Muster, leuchtenden Farben und abstrakten Formen dieser Designs vermittelten ein Gefühl von Grooviness (Du erinnerst Dich vielleicht), das wiederum ein Synonym der psychedelischen Ära war.

3. Blumenmuster

Blumen und florale Muster dominierten die Designs der 70er Jahre. Obwohl florale Motive bereits in den späten 60er Jahren genutzt wurden, erlebten sie ihren ganz großen Moment erst in den 70er Jahren. Neben floralen Motiven sind auch Paisley-Muster und Mandalas typisch für die Designs dieser Epoche.

4. Clashing Colors

Wenn sich Farben sehr stark ähneln, sprechen wir von einem Color Clash. Im Farbkreis liegen diese Farben oft nah beieinander – oder sie sind sich in ihrer Helligkeit besonders ähnlich. In den Designs der 70er wurden vor allem Rot, Braun, Orange und Grün oft zusammen verwendet. Warme Farbtöne wie Senfgelb, Burnt Orange und andere Erdfarben waren durchaus beliebt. Dass die Natur eine bedeutende Inspirationsquelle dieser Jahre gewesen ist, zeigte sich in Farben wie Avocadogrün oder Harvest Gold.

5. Alltägliche Menschen im Fokus

Menschen an sich standen auch weit vor den 70er Jahren im Zentrum von Werbung und Grafikdesign. Zumeist waren das perfekt gestylte Models, die für Produkte und Dienstleistungen warben. In den 70ern begann man allerdings, „echte“ Menschen zu zeigen, mit denen sich alle identifizieren konnten. Fotografien wurden mit bunten Formen, Mustern und Typografie gemischt – zentral blieb aber der jeweilige Charakter.

6. Retro-Futurismus

Unendliche Weiten: Die 70er waren ein Jahrzehnt, in dem futuristische Konzepte und die Ästhetik der Raumfahrt im Vordergrund standen. Glatte Linien, metallische Farbverläufe und Symbole des Futurismus waren wesentlicher Bestandteil des Grafikdesigns. Bildwelten aus dem Bereich der Weltraumforschung, Technologie und Science-Fiction spiegelten die Faszination für das Unbekannte und den optimistischen Blick in die Zukunft wider.

Einfach mal machen: Inspiration & Tutorials

Zeit für ein bisschen Praxis? Diese Videos und Tutorials zeigen Dir, wie Du Designs, Logos, Muster und Schriftzüge im Stil der 70er Jahre kreierst:

Mehr Inspiration geht immer? Unser Moodboard wartet geduldig auf Deinen Besuch. Kommst Du kurz rüber?

Bin auf dem Weg

Und hier endet unsere kleine Zeitreise auch schon wieder. Du kannst es kaum abwarten, loszulegen, suchst aber noch das passende Werkzeug? Da haben wir was für Dich: Klick Dich rüber zu unserem Artikel über die grundlegenden Tools für Illustrator*innen.

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