Hello Darkness my old friend – Herbstbeginn für Anfänger und Fortgeschrittene

Hello Darkness my old friend – Herbstbeginn für Anfänger und Fortgeschrittene

Herbst, das heißt: Die einen jammern, dass die Blätter erst bunter werden und dann ganz verschwinden – genau wie das Tageslicht. Wir machen uns nun auf den Weg in Richtung Dunkel. Lange Nächte, aber nicht im sommerlichen Sinne. Die anderen freuen sich jetzt noch lauter als sonst auf ihr gemütliches Sofa und alle Harry-Potter-Verfilmungen in Dauerschleife. Es gibt so lange Lebkuchen, bis wir ihn pünktlich zum 1. Advent nicht mehr sehen können. Überall riecht es nach Kürbis. Ach Herbst, entweder man liebt Dich oder man erträgt Dich. Wir zeigen Dir heute, wie Du die drei Phasen des Herbsts souverän meisterst. Zieh die Nase hoch und los geht’s.

Frühherbst oder Lauwarmer Entzug

Besonderes Merkmal: Die Herbstzeitlose blüht. Noch ist alles drin.

Ja, was denn, was denn? Es hat doch tagsüber noch Temperaturen um die 25 Grad Celsius. Phänologisch betrachtet beginnt der Frühherbst, wenn der Schwarze Holunder reif ist, aber ganz ehrlich: Gefühlt ist Frühherbst, wenn Du im T-Shirt zur Tankstelle huschen kannst, für den Rückweg aber doch lieber ein Jäckchen einpackst. Und er meint es gut mit uns. Ausgedehnte Spaziergänge sind nach wie vor möglich, die Gummistiefel brauchst Du nur selten und Deinen Sonnentank kannst Du jetzt noch mal ordentlich auffüllen. Wahrscheinlich meint kein Herbstmuffel den Frühherbst, wenn er sich über die dritte Jahreszeit beschwert. Noch sitzen wir draußen ohne Decke beim Feierabendbier und am Wochenende geht es in die Pilze – das Angeln der Vegetarier. Hier kommt dann alles Gute zusammen: Spannung, Spaß und Waldluft. Das goldene Licht kann uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier bald ein Abschied ansteht. Schnapp Dir besten Gewissens die erste Packung Lebkuchen (von vielen) – besser als jetzt werden sie in diesem Jahr nicht mehr schmecken – und sag dem Sommer leise „Adieu“.

Vollherbst oder Es wird ernster

Besonderes Merkmal: Du trittst jetzt dauernd in Kastanien und Eicheln.

Hast Du gerade Vollherbst zu mir gesagt? Klingt wie ein Schimpfwort, ist aber keins. Allerdings wird es nun wieder dunkler, weil die Tage kürzer sind als die Nächte. Was sollen wir sagen? Die Weinernte und die Weinfeste (mit Abstand) stehen vor der Tür – das ist gut! Du kannst Dich also mit frisch Gepresstem in Rot, Weiß oder Rosé trösten. Und Kastanienfiguren basteln. Dir ein herbstliches Sweatshirt gestalten und dabei zusehen, wie die Blätter sich wild verfärben. Wenn Du es sicher magst, reservier Dir am besten jetzt einen Termin zur Grippeschutzimpfung bei Deinem Hausarzt. Deine Maske trägst Du nun nicht mehr nur wegen Corona, auch die anderen Erkältungsviren haben es in diesem Jahr schwerer mit Dir. Das ist doch schon etwas. Und wie gesagt: Wein. Den darfst Du auch gern erhitzen und eine Prise Zimt, etwas Gewürznelken, eine Zitronenschale und Sternanis hinzufügen, et voilà: Fertig ist der Glühwein. Du merkst, die Stimmung wird laaaangsam etwas trüber, aber hey: Du hast ja noch Lebkuchen!

Spätherbst oder Now we’re talking

Besonderes Merkmal: Laub überall, nur nicht auf den Bäumen.

Ja gut, es ist so weit. Die 100er Packung Teelichter landet nun wöchentlich in Deinem Einkaufswagen. Strom- und Heizkosten schnellen jetzt unbemerkt in die Höhe. Deine Tageslichtlampe brennt von früh bis spät. Früh und spät erkennst Du meistens daran, dass es immer dunkel ist. ABER es beginnt der sozial angenehm herbstliche Teil. Freunde wollen, dass Du nach 18 Uhr auf die Straße gehst? „Sorry, ich kann nicht, weil November!“ Nie wieder im Jahr wird Absagen so leicht sein. JOMO einen ganzen Monat lang! Dein zu Hause besteht nun vor allem aus Kuschelkissen und -decken, lässig verteilten Teetassen und einem Bildschirm, auf dem jetzt ununterbrochen ALLE Filme und Serien gebingt werden. Netflix muss nicht mehr fragen, ob Du noch immer zusiehst, weil: November! Der Festivalmonat der Introvertierten. Der Monat, bevor die Feiertage Liebe und Licht verbreiten, der Monat, in dem die Lebkuchen gerade noch schmecken.

Na siehst Du – ist doch alles halb so schlimm mit dem passenden Gebäck und der richtigen Ausstattung. Deine Herbst-Survival-Strategien sehen ganz anders aus? Erzähl uns mehr davon in den Kommentaren!

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