6 Weihnachtsbräuche kurz erklärt
Hast Du Dich auch schon mal gefragt, warum wir uns zu Weihnachten einen Baum in die gute Stube stellen und was die Sache mit dem Adventskalender eigentlich soll? Wenn du brav warst, verraten wir es Dir.
Der Weihnachtsbaum
Wahrscheinlich haben irgendwann im Mittelalter die Deutschen mit dem Brauch angefangen, das Weihnachtsfest mit einem Christ- oder Tannenbaum zu feiern. Und von da an verbreitete sich der Brauch in ganz Europa und wurde von den Siedlern auch in Amerika populär gemacht. Ein Holzfäller aus New York soll 1851 der erste kommerzielle Weihnachtsbaumverkäufer gewesen sein, der damit den Grundstein legte, dass heute 4 von 5 Haushalten in den USA diesen Brauch pflegen. Dabei wachsen etwa 80 Prozent dieser Bäume in asiatischen Fabriken und nur 20 Prozent in den heimischen Wäldern.
Wichtig an der Sache mit dem Weihnachtsbaum ist lediglich, dass es sich dabei um einen immergrünen, also einen Nadel- oder eben Tannenbaum handelt. Denn das soll Lebenskraft verkörpern und in der dunklen Jahreszeit Gesundheit ins Haus bringen.
Das Pfefferkuchenhaus
Lebkuchen als solche gibt es als “Honigküchle” schon in der Antike und wurden als Grabbeigabe genutzt – quasi als Proviant für den langen Weg nach dem Tod. Weihnachtliche Lebkuchen gab es dann wesentlich später, wobei diese erst zu Ostern weggenascht werden durften. Zum weihnachtlichen Objekt der Begierde – vor allem für kleine Kinderhände – wurden die Lebkuchen erst durch das Lebkuchenhaus und die dazu passende Geschichte. Und die haben schon wieder die Deutschen erfunden, konkret die Gebrüder Grimm mit ihrem Märchen von Hänsel und Gretel.
Ein Märchen, bei der die süße Verlockung und das drohende Ungemach so nah beieinander liegen, dass es fast schon sinnbildlich für den strafenden oder schenkenden Knecht Ruprecht steht. Denn in dem Moment, wo Hänsel und Gretel am Pfefferkuchenhaus der bösen Hexe knabbern, sind sie alles andere als brav. Und zur Strafe sollen sie auch flux in den Ofen geschoben werden. Nur weil die kleinen Kinder die alte Hexe austricksen, geht die Geschichte gut aus – zumindest für Hänsel und Gretel. Seitdem wurde das gemeinsame Lebkuchen- und Plätzchen backen vor Weihnachten zur Tradition. Mit dieser Schürze feierst Du diesen Brauch.
Der Adventskalender
Es war irgendwann um 1900 als ein schlauer Verleger – und ja, auch er war Deutscher – auf die Idee kam, Kindern mit 24 täglichen “Fenstern”, hinter denen sich ein Bibelzitat verbarg, das Herunterzählen bis Weihnachten zu erleichtern. Jetzt mögen sich einige fragen, warum nur 24 Tage. Tja, die Deutschen feiern Weihnachten am Heiligen Abend, nicht wie die meisten anderen an den eigentlichen Weihnachtsfeiertagen. Seinen eigentlichen USP (= unique selling point oder Alleinstellungsmerkmal) entwickelte der Adventskalender jedoch erst in den 1920er Jahren, als die Bibelzitate durch Schokolade ersetzt wurden. Heute gibt es Adventskalender mit jeder erdenklichen Art von Füllung, die die Zeit bis zum Weihnachtsfest versüßen sollen.
Küssen unterm Mistelzweig
Endlich ein Weihnachtsbrauch, der nicht auf die Deutschen, sondern auf die Engländer zurückgeht. Der Brauch begann mit dem Musical “Two for One” von 1784, in dem sich zum ersten Mal zwei Liebende unter einem Mistelzweig geküsst haben. Mit Charles Dickens’ “A Christmas Carol” von 1843 wurde die Knutscherei unterm Grünzeug so richtig populär. Denn hier mussten die Liebenden mit den Lippen eine Beere vom Mistelzweig zupfen und mit einem Kuss dem Partner übergeben. Wer lieber auf dem Sofa knutscht, gestaltet sich einfach selbst den dafür passenden Kissenbezug.
Der Eierlikör
Eierlikör an sich ist ja ein eher zahmes Getränk. In der Kombination mit Rum jedoch, wird daraus eine Versuchung, der nur wenige widerstehen können und so viele von uns mit seligen Weihnachtsnächten assoziieren – umso mehr, desto lustiger. Diesmal waren es die Amerikaner, die das alte englische Rezept variierten und selbst der erste Präsident der neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika hatte sein ganz eigenes Rezept. Und was der kann, kannst Du schon lange. Hier gibt es den passenden Pott dazu.
Der Ugly Christmas Sweater
Den Brauch, sich selbst zu Weihnachten mit einem besonders hässlichen Weihnachtspullover zu schmücken, gibt es seit etwa 2008. In einer Liste von Stuff that White People Like landeten die Ugly Christmas Sweater auf Platz 118 und haben seitdem immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Mach mit und gestaltete Dir selbst einen Pullover, den Du vor 20 Jahren wohl nur schamvoll im eigenen Keller getragen hättest.